Über den Sinn des Messstipendiums
Es ist bis heute üblich, die Gottesdienstgemeinde um ein besonderes Gedenken in einem bestimmten Anliegen zu bitten und dies mit einer Geldspende - dem sogenannten "Messstipendium" - zu verbinden. Das wird oft mit "eine Messe bestellen" oder "eine Messe lesen lassen" bezeichnet. Dieser Sprachgebrauch ist jedoch missverständlich und birgt die Gefahr, das Wesen der Eucharistiefeier zu verdunkeln. Richtig müsste es wohl heißen: die Gemeinde um eine Fürbitte für ein bestimmtes Anliegen bitten. Die hl. Messe wird nicht "gelesen", sondern gefeiert (eventuell mit besonderem Gedenken - meist an einen bestimmten Verstorbenen oder an die Verstorbenen der Familie).
Grundsätzlich ist daran festzuhalten, dass die Eucharistiefeier immer mit der versammelten Gemeinde und für diese begangen wird. Dabei wird immer für alle Lebenden und Verstorbenen gebetet. Aus diesem Grund darf für den Hauptgottesdienst an Sonn- und Feiertagen kein Messstipendium angenommen werden.
Wird die Bitte um ein bestimmtes Gebetsanliegen oder um ein Verstorbenengedenken innerhalb der Eucharistiefeier mit einer Geldspende verbunden, so könnte man eine solche Spende als "Fürbittgabe" bezeichnen. Sie kann zeichenhafte Bedeutung haben: wer sich in der Eucharistiefeier von Gott beschenken lässt, der weiß sich auch selbst verpflichtet zur Gesinnung der Hingabe in der Nachfolge Christi.
Das Messstipendium wurde seit ältester Zeit für den Unterhalt der Priester, für die Bedürfnisse der Kirche sowie für die Armen verwendet. Es ist ernstzunehmen, dass auch heute noch in vielen Ländern - vor allem in denen es keinen Kirchenbeitrag gibt - die Priester auf diese Geldspende angewiesen sind und von den Gaben ihrer Gemeinden leben. Selbstverständlich kann auch um das Gebet der Gottesdienstgemeinde für ein bestimmtes Anliegen gebeten werden, ohne dies an eine Geldspende zu koppeln. Der Bitte um ein Gebetsgedenken muss in einer sinnvollen Weise entsprochen werden.
Eine persönliche Geldgabe kann Zeichen einer intensiven Mitfeier und Ausdruck der Sorge für das Leben der Gemeinde und für die Ermöglichung der Messfeier sein. Es muss aber jeglicher Eindruck vermieden werden, die hl. Messe könne "gekauft" oder "bezahlt" werden. Eucharistie ist und bleibt Gnade, d.h. unverdientes Geschenk. Die "Frucht" der Feier ist also vor allem von der freien Gnade und von der inneren und würdigen Mitfeier abhängig. Wo immer es möglich ist, sollen die Gläubigen, die ein Stipendium geben, an der Messfeier teilnehmen, bei der ihres Anliegens gedacht wird.
Jedenfalls: die Bitte um das Gebet der versammelten Gottesdienstgemeinde ist ein ausdrucksstarkes Zeichen dafür, was Fürbitte heißt: füreinander vor Gott einstehen, das Heil Gottes auf die Sorgen und Nöte der Menschen herabrufen. Und: es ist ein schöner und sinnvoller Brauch, dass Menschen für ihre lieben Verstorbenen um das Gedenken bei der Eucharistiefeier bitten. So heißt es im Hochgebet, dem zentralen Gebet der Eucharistiefeier: "Erbarme dich unserer Verstorbenen und nimm sie auf in deine Herrlichkeit. Mit ihnen lass auch uns, wie du verheißen hast, zu Tische sitzen in deinem Reich." Das Gebet für unsere Verstorbenen ist Ausdruck dafür, dass wir sie nicht vergessen wollen und dass wir mit ihnen über den Tod hinaus verbunden bleiben. Welcher Ort wäre hier besser geeignet als die Gedächtnisfeier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi?
8. Sep 2024, 19:00 Uhr
Pfarrkirche St. Nikolaus
Eucharistiefeier
am Sonntagabend
15. Sep 2024, 09:30 Uhr
Pfarrkirche St. Nikolaus
Pfarrgottesdienst
24. Sonntag im Jahreskreis
anschließend Vinzenzfrühstück im PfarrEGG
15. Sep 2024, 19:00 Uhr
Pfarrkirche St. Nikolaus
Eucharistiefeier
am Sonntagabend
Pfarrbüro Hall in Tirol - St. Nikolaus
Bachlechnerstraße 3
A-6060 Hall in Tirol - Österreich
Tel.: +43 5223 57914
Wer noch nicht genug über unser Pfarrleben erfahren hat, kann auch bei unserer Nachbargemeinde in Schönegg vorbeischauen ...
Hier finden Sie alles, was in unserer Pfarrgemeinde auf den ersten Blick verborgen ist. Frei nach dem Motto: "Wer suchet, der findet (Mt 7,7)!"